Theodor Kramer Preis vergeben

Hellmut Butterweck und Alexia Weiss wurden für ihr Werk ausgezeichnet, Peter Roessler (Lehrender) als Vorsitzender der Theodor Kramer Gesellschaft überreicht die Auszeichnungen.
Die Theodor Kramer Gesellschaft wurde 1984 gegündet und setzt sich für verdrängte Stimmen in der Literatur und Kultur des Exils ein. Schwerpunkte sind das Engagement gegen Antisemitismus, Fremdenhass, Geschichtsverleugnung und das Vergessen, dem die Gesellschaft durch die Förderung und Publikation von Autor*innen entgegentritt. Die Theodor Kramer Gesellschaft publiziert die Zeitschrift „Zwischenwelt“ sowie ein Jahrbuch und betreibt einen eigenen Verlag.
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Der Theodor Kramer Preis
Die Theodor Kramer Gesellschaft vergibt seit 2001 alljährlich den Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil. Gewürdigt werden soll nicht die literarische Qualität allein, sondern darüber hinaus die Haltung und der Lebensweg der Preisträger*innen. Die Verleihung findet in Niederhollabrunn statt, dem Geburtsort von Theodor Kramer. Der Preis wird vom Land Niederösterreich, der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport gefördert.
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Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und Exil 2025:
Hellmut Butterweck und Alexia Weiss

Hellmut Butterweck, 1927 in Wien geboren, wurde 1944 zwangsrekrutiert, ein weiterer Schulbesuch war nicht möglich. Bücher und das Lesen waren ihm in jungen Jahren Halt und Bildung. Er hat trotz dieses Lebenswegs die Nachkriegsgeschichte ab 1948 mit seinem Schreiben kommentiert. Er war als Kulturkritiker für „Die Furche“ tätig. Er schrieb und schreibt in seinem literarischen Werk bis in die Gegenwart gegen antidemokratische, antisemitische und neonazistische Strömungen an. In der Jurybegründung heißt es „Hellmut Butterweck ist bis heute auch im hohen Alter ein streitbarer Journalist, der, wenn es nötig war, nicht nur gegen Unrecht angeschrieben hat, sondern auch politisch aktiv geworden ist.“

Alexia Weiss, geboren 1971, befasst sich in ihrem Werk oftmals mit jüdischer Identität und Generationenerfahrungen. Sie schreibt u.a. für die jüdische Zeitung „Wina“ und befasst sich in ihren Büchern mit dem jüdischen Leben nach der Shoah. Ihrer literarische Stimme gegen Diskriminierung und Ausgrenzung verbindet sie mit journalistischer Genauigkeit. Ihre Texte nach dem Angriff der radikalislamischen Terrosorganisation Hamas auf Israel wertete die Jury als wichtigen Beitrag in der Einordnung des Geschehenen. So heißt es in der Begründung: „… eine wichtige Stimme, die die Ereignisse des 7. Oktober 2023 und die Reaktionen darauf unermüdlich kommentiert, richtiggestellt und eingeordnet hat.“
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Peter Roessler unterrichtet am Max Reinhardt Seminar Dramaturgie und Gegenwartsgeschichte des Theaters. Er ist seit 2021 Vorsitzender der Theodor Kramer Gesellschaft. Er forscht zu den Themen Theatergeschichte , Exil und Nachkriegsliteratur und ist als Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher tätig.